Konzeption-Tierhaltung

Konzeption der Tierhaltung in der Kita Lütjeland e.V.

Warum werden Tiere in der Kita Lütjeland gehalten?


„Tiere sind Impulsgeber für viele Lernprozesse!“


Sie regen unsere menschlichen Sinne an, rufen Empfindungen wach, wecken Gefühle und

begünstigen die Entwicklung von Achtsamkeit, sensiblen Umgang, Ehrfurcht,

Barmherzigkeit, Mitgefühl, Respekt und Verzicht.

Im Bereich der Pädagogik können Tiere zur Sinnesförderung, der Förderung von sozialen

und kognitiven Kompetenzen,sowie der lebenspraktischen Erfahrung beitragen, wobei

besonders der soziale Bereich hervor sticht (z.B. Mitgefühl, sensibler Umgang,

Rücksichtnahme, Verantwortung).


Die Beziehung zu einem Tier kann ein Kind nur aufbauen, wenn es Mimik, Gestik und

Gebärden genau beobachtet, deutet und darauf reagiert. Wer es als Kind erlernt hat,

genau hin zuschauen, kann dies auch in der Menschenwelt gut gebrauchen. Hier erlernen

Kinder schrittweise was es heißt, für ein anderes Lebewesen verantwortlich zu sein.

Und deshalb gehört Tierhaltung zu einem Konzept in die Kita, denn sie sorgt für

nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich.

Denn es beinhaltet den Grundsatz, dass das Kind Akteur seiner Entwicklung ist.

Schlüsselkompetenzen, wie Verantwortungsbewusstsein, Sinneswahrnehmung,

emotionale und soziale Kompetenzen, sowie Konzentrationsfähigkeiten sollen gefördert

werden.


Tiere nehmen in der Welt von Kindern einen wesentlichen Platz ein – Sie fühlen sich

unmittelbar mit ihnen verbunden. Diese Verbundenheit in der Natur und die Nähe zu

Tieren sind für Menschen ein Grundbedürfnis.


1. Wo und wie werden die Tiere gehalten?


Unsere Tiere leben in einem für sie eigenem Holzhaus, mit genügend Möglichkeiten ins

Freie zu gelangen. Das Holzhaus wurde durch Hilfe vieler Eltern und Mitarbeiter

aufgestellt. Es fand seinen Platz auf dem Gartenabschnitt der Kita, neben den

Obstbäumen und den Kita-Hochbeeten.

Um die Tiere vor Fremden zu schützen, wurden die Fenster des Holzhauses vergittert.

Das gesamte Grundstück der Tierhaltung ist mit einem Zaun begrenzt, einerseits zum

Schutz der Tiere, andererseits, um es als Freigehege zu nutzen.


2. Wer verpflegt die Tiere in den Ferien oder an Wochenenden?


Die Wochenendversorgung findet durch die Bereitschaft der Eltern statt. Trinkwasser und

Futterspenden stehen immer zur Verfügung. Die Eltern verpflichten sich schriftlich, dem in

einem Rhythmus nach zukommen. Da wir keine Schließzeiten (Ferien) haben, werden die

Tiere von den zuständigen Eltern, übers ganze Jahr versorgt.


3. Wer hat die Hauptverantwortung für die Tiere, wer unterstützt die Kinder bei der

Arbeit mit den Tieren?


Die Verantwortung für die Tiere haben alle Mitarbeiter der Kita, sowie die Eltern aller

Kinder und die eingetragenen Wochenendpaten.


4. Arbeiten die Kinder alle an den Tieren oder gibt es feste Pflegegruppen? Wie sieht

die Einbindung der Kinder aus?


Alle Kinder der Kita und alle Mitarbeiter kümmern sich um die Versorgung der Tiere. Die

Versorgung findet je nach Tagesablauf, täglich statt.

Die Kinder kümmern sich um die Reinigung der Hütte, Fütterung und Pflege der Tiere.

Zusätzlich wird eine Dokumentation über Zustand/ Gesundheit der Tiere geführt. Sie

werden gewogen und gemessen.

In den Sommermonaten erfolgt die Futterbeschaffung aus dem eigenen Anbau und in den

Wintermonaten durch Spenden der Eltern und den Geschäften aus der Umgebung.


5. Inwieweit beteiligen sich die Eltern an der Arbeit mit den Tieren?


Die Eltern kümmern sich nach Absprache nur an den Wochenenden um die Versorgung

der Tiere. Zusätzlich können sie durch Spendenaktionen, um die Finanzierung der

Tierhaltung zu sichern, mitwirken. Außerdem werden alle Eltern gebeten, Futterspenden

für die Tiere mit zubringen!


6. Wie werden Tierarztrechnungen bezahlt? Wie wird die Tierhaltung in der Kita

finanziert?


Die meisten Rechnungen werden aus Spenden bezahlt. Regelmäßige Flohmärkte und

Basar-Aktionen innerhalb der Kita werden für das Befüllen des Spendenpools genutzt.


7. Was passiert mit dem Mist der Tiere?


Der Mist der Tiere wird kompostiert, um dann in den Hochbeeten ausgebracht zu werden

(die Kinder lernen so den Stoffkreislauf kenne). Im Winter landet der Mist in der schwarzen

Tonne.


8. Besteht eine Gefahr für allergische Kinder?


Da die Kinder keinen direkten Zugang zu den Tieren haben und nur mit Begleitperson in

Kontakt mit den Tieren gelangen, muss von den zuständigen Personen eine Bewertung

der Gefahr durch Allergien unmittelbar gemeldet werden.

Allerdings weisen Studien keine vermehrten Allergie-Probleme im Umgang mit Tieren auf.


9. Inwieweit beeinflussen Tiere die Kinder positiv?


Tiere haben eine beruhigende Wirkung. Die bloße Anwesenheit von einem Tier lässt bei

uns Menschen den Blutdruck sinken. Tiere verbessern die Kommunikation. Es kommt zum

Austausch mit dem Tier und über das Tier, es findet ein reger Austausch untereinander

statt, vor allem auch zwischen den verschiedenen Altersstufen.

Der Einsatz von Tierprojekten wird besonders hervorgerufen, z.B. bei schwierigen

auffälligen Kindern, die schneller Anschluss finden oder bei zurückhaltenden Kindern, die

aufgeschlossener werden.


Kinder erweitern ihr Wissen über die Tiere allgemein und über die von ihnen gepflegten

Tiere speziell und werden zur Forschung der Natur und Umwelt angeregt (Kognitive

Fähigkeit).

Die Kinder entwickeln emotionale Beziehungen zu den Tieren und bringen Gefühle zum

Ausdruck. In der Beziehung zum Tier üben die Kinder ein angemessenes Verhalten. Die

Kinder führen verantwortungsvoll und regelmäßig ihre Arbeit aus. Sie üben sich in

Kleingruppen in Kooperation und Kommunikation, was sich auf ihr Selbstbewusstsein

auswirkt.


10.Wie sehen unsere Ziele aus?


Die Kinder, die zu Hause keine Tiere haben, können oder dürfen, sollen ihre Möglichkeit

zum Kontakt mit Tieren bekommen. Im Vordergrund stehen das Kuscheln und Liebhaben

aber auch der verantwortungsbewusste Umgang mit den Lebewesen und die

Kommunikation in Kleingruppen.


Weitere Ziele:

● Sinnesanregung

● emotionale Ansprache

● Fein- und grobmotorische Entwicklung

● das Übernehmen von Verantwortungsbewusst

● Kommunikationsförderung

● Konzentrations- und Wahrnehmungsschulung/ Verselbstständigung

● Natur und Umwelterfahrung


11. Versorgungsplan und Aufgaben der pädagogischen Mitarbeiter!


● Tägliches Füttern und befüllen der Wassertränke

● Tägliche Gesundheitskontrolle der Tiere

● Wöchentlicher Einkauf von Heu und evtl. Frischfutter

● Wöchentliche Reinigung des Holzhauses

(ca. 10 bis 15 Minuten Zeitaufwand)

● bei Bedarf, Tierärztlicher Kontakt

● Sonstige Tätigkeiten


● Regelmäßige Auswertung der Dokumentationsbeobachtungspläne

● Absprachen für den Versorgungsplan

● Planung und Kalkulation finanzieller Mittel und Spenden


„Zum Abschluss der Kita-Zeit erhalten alle Kinder einen „Tierpflegerführerschein“ den sie

altersgemäß, gewissenhaft und spielerisch erwerben können.“

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